Landeswettbewerb Jugend Forscht
Mit Kalkröhrenwurm, Kunststoffrecycling und Vanillin zum Erfolg
Für den 59. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich zwölf talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mecklenburg-Vorpommern qualifiziert. Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden heute in Rostock ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, gemeinsam ausgerichtet von der WEMAG AG und der Stadtwerke Rostock AG, präsentierten 57 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 28 Forschungsprojekte.
In vielen Unternehmen werden Mitarbeitenden intern kostengünstig Getränke oder Snacks zum Kauf angeboten. Die Abrechnung erfolgt zumeist auf Vertrauensbasis. Vor diesem Hintergrund entwickelte Dominik Engelen ein digitales, kartenbasiertes Bezahlsystem, welches das Einkaufen und den damit verbundenen Zahlvorgang künftig bequemer und effizienter macht. Der 16-Jährige, der sein Projekt bei der Data Experts GmbH in Neubrandenburg erarbeitete, wurde Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt. Arian Wulf (17) vom Gymnasium Reutershagen in Rostock, Luise Koball (16) vom Gymnasium Reutershagen in Rostock und Luca Steven Sauck (18) von der Beruflichen Schule Wirtschaft Rostock siegten im Fachgebiet Biologie. Im Rahmen eines einjährigen Monitorings erforschten sie die Population des Australischen Kalkröhrenwurms in der Unterwarnow bei Rostock. Diese invasive Art breitet sich dort seit 2020 massenhaft aus.
Landessieger in Chemie wurde Jonas Arndt (17), der sein Projekt an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock erarbeitete. Er befasste sich mit der Problemstellung, Wasserstoff zu speichern, um ihn als Energieträger nutzen zu können. Der Jungforscher analysierte drei sogenannte Vanillinderivate mit quantenchemischen Berechnungsmethoden mit dem Ziel herauszufinden, ob sie sich als Speichermedien eignen. Leonhard Pieper (17) und Niclas von Langermann (16) vom Mikro-MINT Schülerforschungszentrum Rostock überzeugten die Jury im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Die beiden ließen eine selbst entwickelte Sonde bis in die Stratosphäre aufsteigen und sammelten während des Flugs Daten etwa zu Luftdruck, Windrichtung und -stärke sowie zu Position und Flugrichtung. Unter anderem ergaben ihre Temperaturmessungen höhere Werte, als auf Basis verfügbarer Vergleichsdaten zu erwarten waren.
Im Fachgebiet Mathematik/Informatik waren Ben Emanuel Wießner (18) und Adham Soliman (18) vom Innerstädtischen Gymnasium Rostock erfolgreich. Sie programmierten eine Datenbank, in der Informationen zu schadhaften Hüft- und Knieendoprothesen systematisch gesammelt werden können. Die so erhobenen Daten sollen neue Erkenntnisse etwa zur Haltbarkeit bestimmter Materialien oder zu typischen Bruchstellen ermöglichen. Technik-Landessieger wurden Jeppe Vogler (18), Hannes Albrecht (17) und Johann Martin (17) von der Werkstattschule in Rostock. Die drei beschäftigten sich mit dem Recycling von PLA- und PETG-Kunststoffen. Mit daraus hergestelltem sogenanntem Filament druckten sie genormte Körper und prüften deren mechanische Stabilität im Vergleich zu Gegenständen aus nicht recyceltem Filament.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 59. Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und das Science Center experimenta als Bundespate.