Jugend forscht: MINT-Talente in Hamburg ausgezeichnet
Die Bundessiegerinnen und Bundessieger des Jubiläumsfinales 2025 von Jugend forscht stehen fest. Deutschlands beste Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wurden vor mehr als 1000 Gästen in Hamburg ausgezeichnet. Einen Bundessieger aus Mecklenburg-Vorpommern gab es zwar nicht, dafür aber einen Sonderpreis sowie ein dritter und zwei vierte Preise.
Mads Rabbel
Der Rostocker Mads Rabbel erhielt für seine anschaulichen Überlegungen zum Warp-Antrieb und dessen wirkliches Aussehen im Bereich „Physik“ nicht nur einen 3. Preis, der mit 1.500 Euro dortiert ist, sondern auch einen Sonderpreis und eine Einlaudng zum London International Youth Science Forum.
Der Schüler des Gymnasiums Reutershagen zeigte auf, dass die Realität des Warp-Antriebs wenig mit der filmischen Darstellung der Überlichtgeschwindigkeit in zum Beispiel Raumschiff Enterprise zu tun hat. Laut Albert Einstein kann sich nämlich nichts schneller als das Licht bewegen. Doch zumindest theoretisch gibt es ein Schlupfloch. Dazu müsste es aber gelingen, den Raum vor dem Raumschiff im Flug schrumpfen zu lassen und ihn dahinter wieder auf sein ursprüngliches Maß zu dehnen - wofür man allerdings unfassbar viel Energie benötigen würde. Das stellte der 18-Jährige anschauchlich dar. Unter anderem konnte er im Computer simulieren, wie ein überlichtschnelles Raumschiff aus der Sicht Außenstehender aussehen würde.

Leo Blume
Leo Blume von der Hochschule Stralsund erhielt für ihr Projekt „KI im Rückwärtsgang“ im Bereich „Mathematik/Informatik“ einen 4. Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Die Stralsunderin untersuchte, ob es einen Unterschied macht, in welcher Leserichtung ein sogenanntes Large Language Model (LLM) Text verarbeitet. Um das herauszufinden, trainierte Leo Blume zwei solcher KI-Sprachmodelle – das eine wie üblich vorwärts, das andere rückwärts. Anschließend testete sie, wie gut die beiden Modelle Kochrezepte, Gesetzestexte oder Bundestagsreden erzeugen können. Der Vergleich ergab, dass das vorwärts trainierte Modell in der Regel etwas besser abschnitt. Es konnte Texte präziser und strukturierter generieren. Das rückwärts trainierte Modell überraschte mit interessanten, zum Teil brauchbaren Ergebnissen, etwa bei Texten mit klarer Struktur.
Im Ergebnis sind Rückwärtsmodelle keine bloße Spielerei, sondern könnten neue Perspektiven für die KI-Forschung eröffnen, etwa indem sie mit Vorwärtsmodellen kombiniert werden.

Dominik Engelen
Dominik Engelen entwickelte mit „data card“ ein marktreifes und nutzerfreundliches App-basiertes Prozessorganisationssystem mit einem innovativen Sicherheitskonzept und erhielt dafür im Bereich „Arbeitswelt“ einen mit 1.000 Euro dotierten 4. Preis.
Die App des Schülers vom Albert-Einstein-Gymnasium Neubrandenburg ermöglicht es Mitarbeitenden in Unternehmen, beispielsweise interne Abläufe wie Zahlungsvorgänge oder die Zeiterfassung sicher und
effizient durchzuführen. Das digitale System macht etwa das Einkaufen in der Kantine und den damit verbundenen Zahlvorgang transparent. Der digitale Helfer ist modular aufgebaut und leistet einen Beitrag zur dynamischen Digitalisierung in Unternehmen.
Erfolgreich eingeführt wurde die data card bereits bei einer Softwarefirma, bei der sie das Arbeitsklima verbesserte. Die Entwicklung des Jungforschers steht kurz vor dem Markteintritt.
