Jugendliche aus MV für Stipendium ausgewählt

Seit 16 Jahren fördert die START-Stiftung herausragende Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte aus Mecklenburg-Vorpommern mit einem dreijährigen Stipendium

Staatssekretär Tom Michael Scheidung mit Schülerinnen und Schülern
Staatssekretär Tom Michael Scheidung mit Schülerinnen und Schülern

Vor 20 Jahren hat die START-Stiftung ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen, damals mit der Absicht, die Integration von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte zu fördern und ihnen eine Chance auf eine akademische Bildung zu ermöglichen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern haben seit 2006 112 Jugendliche am Bildungs- und Engagementprogramm teilgenommen, das sich nunmehr auf das Empowerment der Geförderten und ihren gesellschaftlichen Gestaltungswillen konzentriert. Auch in diesem Jahr freuen sich bundesweit rund 190 junge Menschen des neuen Stipendien-Jahrgangs auf die dreijährige Förderung: Zahlreiche Workshops zu gesellschaftsrelevanten Themen, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten sie auf ihrem Weg. Am Ende des Programms steht möglichst ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Ihnen eine aktive Teilhabe an der Mitgestaltung unserer Gesellschaft zu ermöglichen, unabhängig von ihrer Einwanderungsgeschichte.

Lina Abid wohnt in Neubrandenburg und ist eine der neuen Geförderten: „Ich erwarte mir vom START-Stipendium vor allem, dass ich aus mir selber herauskommen kann und wachse.“, so die 14-Jährige. „Außerdem freue ich mich darauf, viele Freunde zu finden und neue Erfahrungen zu sammeln.“

Auswahl und Betreuung gemeinsam mit regionalen Partnern

Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgen in engem Austausch zwischen der START-Stiftung und dem Bildungsministerium sowie der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Mecklenburg-Vorpommern. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Einwanderungsgeschichte oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Kriterien ist vor allem die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement entscheidend für die Aufnahme in das Programm. Von ihren herausragenden Ideen und Visionen müssen die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.

In Mecklenburg-Vorpommern konnten sich im Schuljahr 2022/2023 vier Jungen und vier Mädchen mit internationaler Geschichte aus sieben verschiedenen Ländern für das Stipendium durchsetzen, bundesweit hatten sich etwa 1.200 Schülerinnen und Schüler beworben.

20 Jahre START, 16 Jahre Förderung in Mecklenburg-Vorpommern

Tom Scheidung, Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung, freut sich über das rege Interesse an dem Programm: „Das START-Stipendium bestärkt Schülerinnen und Schüler darin, für sich und andere einzustehen und die Gesellschaft aktiv zu gestalten. Das fördert auch die Demokratie in unserem Land und wir freuen uns sehr, dieses Programm nun schon seit 16 Jahren zu unterstützen."

Über zwei Jahrzehnte hinweg haben bundesweit mehr als 3.500 Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte das Stipendien-Programm absolviert, die sich heute vielfältig für die Gestaltung der Gesellschaft engagieren. „Über die Jahre sind unsere Jugendlichen Teil einer besonderen Community geworden, die einen Unterschied in unserer Gesellschaft macht“, zieht START-Geschäftsführer Farid Bidardel Bilanz. „Um das Engagement dieser jungen Menschen noch gezielter zu fördern, investieren wir in digitale Tools zur überregionalen und jahrgangsübergreifenden Vernetzung sowie zur gemeinsamen Projektarbeit. Mittelfristig möchten wir viel mehr Jugendlichen ermöglichen, START zu erleben und mitzugestalten.“ Daher entwickelt die Stiftung derzeit mit Partnern eine neue softwaregestützte Plattform. „Partizipation ist uns ein hohes Gut. Aus diesem Grund laden wir zukünftig verstärkt unsere ehemaligen Geförderten ein, zusammen mit uns das Bildungs- und Engagementprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auszugestalten. Denn sie wissen am besten, was Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte brauchen, um unsere Gesellschaft in die Zukunft zu führen“, sagt der Geschäftsführer.