Dreescher Zwergstätten leben Inklusion

„Spiel, Spaß und Freude jeden Tag“

©Dreescher Werkstätten
©Dreescher Werkstätten

„Den Kindern jeden Tag beim Wachsen zusehen und sie in ihrer Entwicklung begleiten – das ist einfach großartig“, erzählt Katja Spitzer. Sie ist die Leiterin der 2017 eröffneten Kita „Dreescher Zwergstätten“ und hat den Überblick über die derzeit bis zu 111 Kinder und 18 Erzieherinnen und Erzieher sowie drei Auszubildenden.

Jedes Kind ist besonders, hat seine Stärken und Schwächen. Das eine Kind braucht mehr Förderung als das andere – doch sie sind alle Kinder. Voller Fantasie, Neugierde und Fröhlichkeit. Diesen Grundgedanken der Inklusion – das gemeinsame Miteinander von Kindern mit und ohne Förderbedarf – leben die Erzieherinnen und Erzieher bei den Dreescher Zwergstätten. Doch nicht nur das: Kinder mit einem Handicap und ihre Eltern werden hier ganz besonders unterstützt. Es gibt einen extra Therapieraum, der beispielsweise für Ergotherapie- oder Physiotherapie-Stunden oder auch für die Frühförderung genutzt werden kann. So müssen die Kinder und ihre Eltern keine weiten Wege auf sich nehmen, um zu ihrer Therapie zu kommen. Außerdem findet dadurch ein noch größerer Austausch über die individuellen Bedürfnisse der Kinder zwischen der Kita, den Eltern und den Therapeutinnen bzw. Therapeuten statt. „Eine Geben- und Nehmen-Situation, von der alle, vor allem die Kinder und ihre Eltern, profitieren“, so Kerstin Schmachtel, Heilerziehungspflegerin.

Jede der insgesamt fünf Kitagruppen hat ihre eigene Küche. Hier wird gebacken, das gemeinsame Frühstück vorbereitet, das Geschirr ein- und ausgeräumt. Ganz nach dem Motto der Montessori-Pädagogik „Hilf mir, es selbst zu tun“. Die Mädchen und Jungen lernen, den Tisch zu decken, ihr Geschirr selbstständig in die Küche zu bringen, abzuwaschen – „Übungen des täglichen Lebens“ nannte Maria Montessori diese Schritte hin zur Selbständigkeit eines Kindes. Auch die anderen Konzepte der Montessori-Pädagogik finden sich bei den „Dreescher Zwergstätten“ wieder. „Montessori bedeutet nicht, keine Regeln zu haben. Es gibt Regeln, an die sich alle Kinder halten müssen“, so Spitzer.

„Kinder geben einem so viel zurück“ – Ein Spruch, den viele Eltern kennen und sicher auch schon selbst gesagt haben. Auch Kerstin Schmachtels erste Reaktion ist dieser Satz, wenn man sie fragt, was das Besondere am Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin ist. Sie freut sich, wenn sich junge Menschen für diesen so wichtigen Beruf entscheiden. So wie eine junge Frau, die ihr freiwilliges soziales Jahr bei den „Dreescher Zwergstätten“ absolvierte und so begeistert war, dass sie dort auch ihre Ausbildung zur Erzieherin anfing. „Jeder Tag ist anders – aber immer voller Spiel, Spaß und Freude“, sagt Frau Schmachtel.